Who lives in a pineapple under the sea? SpongeBob SquarePants! Es ist 7 Uhr am Morgen und im Haus herrscht bereits reger Betrieb. Bruce muss bald zur Schule, er ist 5 Jahre alt und schon jetzt ein helles Köpfchen. Phinike, die Haushälterin, bereitet das Frühstück vor und Gastmutter Salome packt ihre Arbeitssachen. Währenddessen füllen wir in zwei große, ausgediente Farbeimern warmes und kaltes Wasser, unsere Dusche ist kaputt und wir geben uns gerne mit der beinahe romantischen Brunnen-Atmosphäre zufrieden. Eine Haushälterin, aber keine Dusche. Klingt komisch, ist aber so.

Im Wohnzimmer läuft SpongeBob Schwammkopf auf Nickelodeon. Ein Publikum findet der gelbe, quadratische Schwamm aber nicht. Als wir den Raum betreten, ist der Frühstückstisch bereits gedeckt. Es gibt weißes Toastbrot mit zuckersüßer Marmelade, hartgekochte Eier, Süßkartoffeln und Bananen. Dazu schwarzen Tee mit Milch. Dabei herrscht eine fast amerikanisch wirkende Patchwork-Stimmung und jeder isst, wann und wo es ihm passt.

Es ist kurz vor 9 Uhr. Unseren Arbeitsplatz erreichen wir innerhalb einiger Minuten per pedes oder mit dem Matatu. Eunice, eine liebenswerte, muslimische Frau in den 30iger Jahren begrüßt uns freundlich. Zusammen mit Ihr und Ihrer Schwester arbeiten wir bei Lorika Adventures, ein Zwei-Frauen-Unternehmen, dass sich auf die Entwicklung, Vermarktung und Organisation von Safari-Touren spezialisiert hat. Hier möchten wir Martha und ihre Schwester Eunice insbesondere in den Bereichen Corporate Identity und Marketing unterstützen. In den kommenden Minuten und Stunden erzählt Sie uns einiges über die Arbeit im Tourismusbüro. Zeit dafür hat Sie mehr als genug, es ist Nebensaison und kaum ein Tourist verirrt sich in die Hafenstadt. Die vergangenen Terroranschläge der Al-Shabaab und die Angst vor Ebola führen dazu, dass in diesem Jahr nur wenige Europäer den Weg ins sonst regelmäßig ausgebuchte Mombasa finden. In einem Land, dessen wichtigstes wirtschaftliches Standbein der Tourismus ist, hat das schwerwiegende Folgen für einen Großteil der Bevölkerung. Dass durch die starken Regenfälle der vergangenen Woche die Internetverbindung unterbrochen wurde, ist somit nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Dennoch: No internet, no business.

Knapp drei Stunden später betritt Martha im Zeitlupentempo das etwa 14m² große Büro, das gerade einmal Platz für zwei Schreibtische, ein kleines Sofa und einige wenige Stühle bietet. Nach einem genauso unterhaltsamen wie interessanten Austausch über unsere Heimatländer und viel Gelächter erzählt Sie uns, dass Sie heute etwas später sei, weil ihre Mutter zum unerwarteten Frühstücks-Besuch kam. Entspannte Einstellung, finden wir.

Viel mehr passiert an diesem Tag nicht und gegen 15 Uhr verlassen wir Lorika Adventures. Für heute haben wir genug nicht gearbeitet und morgen ist schließlich auch noch ein Tag. Übermorgen zur Not auch.

Zurück in unserem Gasthaus dauert es nicht mehr lange und es ist Zeit für das Abendessen. Es gibt Weizenfladen mit Kartoffel-Eintopf. Währenddessen schallt aus dem Flachbildfernseher eine neue Serie. Bob The Builder, can we fix it? Bob The Builder, yes, we can!

Vor dem Tor zum Salama Estate, Nyali