Der Regen prasselt unermüdlich auf die Markise und tropft anschließend auf die zwei Stockwerke tiefer spazierenden Passanten. Sie trotzen dem Wetter, mit Flip-Flops und Regenschirm ausgestattet ist lediglich an ihrer Laufgeschwindigkeit zu erkennen, dass heute keine Sonne scheint.

Auch das kleine Barkassenboot fährt heute schneller entlang des Singapore Rivers, kaum ein Tourist hat sich an Board verirrt und so scheint der Kapitän die Gunst der Stunde zu nutzen. Noch eine letzte Runde und dann geht’s ab ins gemütliche Eigenheim. Er könnte sich aber auch mit seiner Familie zum Essen verabreden oder seine Frau zum Shopping ausführen. Das was klingt, wie ein Bilderbuchstart ins Wochenende, ist für viele Singapurer Alltag und Hobby zugleich. Über 80 Prozent besitzen eine eigene Immobilie, gegessen wird mit Vorliebe außerhalb und in der Freizeit geht es schöne Dinge kaufen. Ein sehr sympathisches Völkchen und wir, als Besucher, profitieren von den Leidenschaften der Singapurer: es gibt Foodmeilen soweit das Auge reicht und eine Shopping-Mall übertrifft die nächste. Eine solche Vielfalt an Einkaufs- und Ausgehmöglichkeiten gibt es in kaum einem anderen Land. Während der letzten drei Tage und nach knapp hundert Kilometern Fußmarsch haben wir dennoch erst einen Bruchteil gesehen. Die Füße schmerzen, die Knie sind längst Wackelpudding und der Kopf rattert. Nach all der Natur der letzten Monate, müssen wir auf so viel Stadt erst einmal klarkommen.

Nun sitzen wir auf der Dachterrasse unserer kleinen Unterkunft, gucken über den Singapore River auf die Skyline des Central Districts, genießen das seichte Tropfen des Regens und während wir gemütlich im Trockenen sitzen, fahren wir den Laptop hoch. So ein Schmuddelwettertag kommt uns genau richtig um liegengebliebene Projekte zu bearbeiten.

Macbook und Kaffee am Singapur River