10. Februar 2015 – Unser kleines Zimmer im schönen The Dwellington Hostel in Wellington ist bereits von Sonne durchflutet, als ich die Augen öffne. Ein wohliges Gefühl breitet sich in mir aus, schöner hätte der Tag wohl kaum beginnen können. Es wird ein guter Tag – manchmal hat man so eine Vorahnung – in letzter Zeit habe ich sie ziemlich häufig. Mein Blick schweift über die Decke, die Koffer, die Wände – getaucht in einen zarten Goldton der einfallenden Sonne. Alles wirkt so friedlich, es ist wundervoll ruhig und der Tag noch nicht ganz wachgeküsst.

Neben mir ertönt ein leises atmen, kaum hörbar, doch unheimlich beruhigend und schon haben meine Augen gefunden, wonach sie zum Verweilen suchten. Da liegt er, völlig entspannt wie ein ruhender Engel, den Arm angewinkelt, den Kopf darauf abgelegt. Ich kenne niemanden der schöner schlafen kann und der Anblick dieses friedlichen Zauberwesens macht mich unendlich glücklich. Lächelnd, wie ein Kind vor seinen Geschenken, versuche ich diesen Moment noch etwas länger auszukosten. Da fällt es mir wieder ein: Heute ist mein Geburtstag und mein größtes Geschenk ist zum Greifen nah.

Geburtstag in Wellington

All jene, die nicht noch mehr verliebte Worte hören möchten, stöbern nun am besten irgendwo anders weiter, mit den anderen teile ich ausnahmsweise mein wunderschönes und sehr persönlichen Geburtstagsgeschenk:

Nur wir zwei und die weite Welt
wo immer es uns gerad‘ gefällt
die Sonne im Rücken, die Nase im Wind
wir bleiben, wo wir glücklich sind

Liebe im Bauch, Freiheit im Denken
irgendwie wird das Schiff schon lenken
ob hier, ob dort, ob fern, ob weit
zählen tut die Zeit zu zweit

Leben für Erinnerungen von morgen
Lass uns nicht um Morgen sorgen
Lass uns einfach fallen lassen
ob gegen oder mit den Massen

Weniger denken, viel mehr machen
über Fehler einfach lachen
frei von dem, was andere sagen
das eine lassen, das andere wagen

Tagelang unter dem Strohhut liegen
Dinge mal auf morgen schieben
Oder alles mal auf einmal tun
Abenteuer ohne auszuruhen

Neues tun, Neues empfinden
Neues probieren, sich überwinden
Verrücktes tun, Verrücktes essen
das Vorgehabte auch mal vergessen

Leben ohne Zeit, von jetzt auf gleich
jede Erfahrung macht uns auch reich
Leben ohne Plan, das geht nur jetzt
es gibt nichts, was uns noch hetzt

Ich brauch kein Strand, kein Sonnenlicht
auch Sommer, Palmen brauch ich nicht
Ich brauch kein festen Platz zum Schlafen
kein Boot, kein Anker, keinen Hafen

Zum Leben, und das weiß ich längst
selbst wenn du ganz von vorn anfängst
in guten Zeiten wie in schlechten
braucht man nur wen an seiner Rechten

Für jetzt, für gleich, für immer fort
ist das der Platz, ist das der Ort
an deiner Seite möcht‘ ich steh’n
an meinen Schultern darfst du leh’n

Ich will mit dir die Welt entdecken
Pläne schmieden, Verbotenes aushecken
mit dir erleben, wovon andere träumen
alles andere gezielt versäumen

Ob Australien, Asien, Afrika,
von Deutschland bis Amerika,
Ob in Taiwan oder auf Sansibar
nichts ist fern, wenn du bist nah

Bei Sonne, Regen, selbst tief im Schnee
ob Ost, ob West, ob Luv, ob Lee
du warst, du bist mein größtes Glück
bis nach Neuseeland und zurück

An einem Strand bei Sonnenschein
möchte ich mit dir alleine sein
mit dir tanzen, mit dir leben
dich hoch auf meine Arme heben

Bei dir sein auf allen Wegen
dir die Welt zu Füßen legen
mit dir lachen, mit dir spinnen
bis Tränen in die Augen rinnen

Mit dir erinnern, mit dir vergessen
sich in verrückten Träumen messen
dich fest halten und dich küssen
und nichts anderes mehr müssen

Ich bleibe dort, wo es dir gefällt
ich geh mit dir, wohin du willst
auch bis ans Ende dieser Welt