„Up in den Norden“ klingt ausgelutscht wie ein Wassereis mit Cola-Geschmack, „Highway to hell“ völlig falsch und „Ein Leben hinter der Windschutzscheibe“ viel zu sehr nach Trucker. „Van nicht wir, wer dann“ ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht besser. Halten wir uns also kurz und nennen den Beitrag Straßenmusik, eben so, wie es war: viel Straße, viel Musik.

Im Radio läuft In The Summertime von Mungo Jerry, ich blicke auf meine mehr oder weniger rhythmisch wippenden Füße auf dem Armaturenbrett und den dahinter liegenden Pacific Highway. Heute sitzt Leandra am Steuer und navigiert unseren Camper gemütlich gen Byron Bay, dem nächsten Stop auf unserem Roadtrip entlang der australischen Ostküste. Spürbare Gelassenheit, Tiefenentspannung. Was ein gut gefüllter Benzintank so bei einem auslösen kann, ist erstaunlich. Zwar sind auch bei grell blinkender Tankleuchte noch 70 Kilometer möglich, das haben wir in den letzten Tagen wiederholt erfahren, die letzten Meter allerdings nur wenig beruhigend. Hier, in der endlosen Weite von New South Wales, zwischen trocknen Eukalyptuswäldern und verstaubten, beinahe geisterhaft wirkenden Dörfern.

Deutlich lebhafter geht es hingegen in den vielen Küstenstädten zu. Ein Kurort-Feeling, das uns immer wieder an den deutschen Ostseestreifen, vereinzelt auch an Sylt erinnert. Viel tropischer natürlich, aber ähnlich verträumt. In Newcastle schlendern wir entlang der Hafenpromenade, in Nelson Bay bei Port Stephens entlang der traumhaften Marina. Eiscreme, Fish and Chips, Sonnenbad, zurück auf den Highway. Im schönen Coffs Harbour tauchen wir kurzerhand ins Camperleben ein, baden im Meer und grillen im Freien. Wirklich lange kann uns aber keiner der australischen Urlaubsorte festhalten, der Ruf des Nordens, der Strände, Inseln und Regenwälder von Queensland,ist noch viel zu laut.

Waldweg im Outback, Australien

Füße auf dem Armaturenbrett, Roadtrip durch NSW