Als wir den Strand erreichen, liegt das rustikale Holzboot bereits im türkisfarbenen Wasser des Indischen Ozeans. Ein Postkartenmotiv, das nicht authentischer hätte sein können. Mehr Sansibar geht nicht. Wir werfen unser Tagesgepäck an Board.

Das Salzwasser hat bereits über viele Jahre an dem Holz des selbstgebauten Fischerbootes genagt und seine Spuren hinterlassen. Rumpf und Ruder sind mindestens so charmant wie löchrig, alles ist Marke Handarbeit. Und so wie das Schiff, so die Schiffer. Bei den ölverschmierten Seebären in zerrissenen Hemden müssen wir an Hemingways „Der alte Mann und das Meer“ denken. Dabei haben wir das Buch nie gelesen. Kurz nachdem wir in tiefere Gewässer stechen, wir der Seegang stärker und Ali beginnt mit einem ausgedienten Benzinkanister das durch den undichten Rumpf eintretende Wasser aus unserer Nussschale zu schöpfen. Hakuna matata, da ist es wieder.

Land in Sicht. Vor uns liegt der weiße Sand von Paradise Beach, der als Teil von Michamvi, einer Landzunge auf der anderen Seite der Chwaka Bay, ebenfalls zur Hauptinsel Sansibars gehört. Nach einem kurzen Spaziergang durch die Mangroven geht es zurück an Board. Wir essen Ananas und Mango, die Ali mit seinem rostigen Fischmesser frisch für uns aufschneidet, gehen Schnorcheln und halten das Gesicht in die warme Abendsonne, vor dem Boot schwimmen mehrere Delphine.

Köder raus, jetzt wollen wir unser Abendessen angeln. Auf dem Speiseplan steht heute Tintenfisch. Petri Heil, oder auch nicht. Leider müssen wir den Fischfang nach kurzer Zeit abbrechen, Paddy ist seekrank und genau genommen kotzübel. Pech für uns, Glück für die Calamari. Diese Runde geht an euch, Jungs. Wir bleiben dann wohl beim Obst.

Paradise Beach, Michamvi, Sansibar

Fischerboot in der Uroa Bay, Sansibar

Am Paradise Beach auf Sansibar