Ausflug in die Cameron Highlands

Raus aus der Stadt, rein ins Grüne. Vor dem Fenster wechseln sich dichte Bambuswälder mit kleinen malaysischen Dörfern ab. Sie strahlen etwas auffällig Warmes aus, bestehen sie zum Großteil auch nur aus einfachen Holzverschlägen. Eine Serpentine folgt der nächsten. Regelmäßig passieren wir vereinzelte Straßenstände, sie verkaufen Wurzeln, ein wenig Obst und jede Menge Wildblütenhonig und somit all das, was der Dschungel hinter ihnen hergibt. Kurze Zeit später erstreckt sich vor uns die erste, in Nebel gehüllte Teeplantage. Wir nähern uns Tanah Rata, zusammen mit dem nur wenige Kilometer entfernten Brinchang stellt es das beinahe städtische Zentrum der Cameron Highlands dar. In den Gipfeln der umliegenden Hügel und Berge hängen Wolken, der Himmel ist grau, die Straßen noch immer nass vom Regen. Eine Art von malaysischer Alpendorfstimmung: mystisch, trist und gemütlich zugleich.

Am nächsten Morgen ist der Himmel wieder blau, sogar die Sonne lässt sich blicken und bietet ideale Voraussetzungen für unsere heutige Tour. Wir springen auf die Rückbank eines alten Landrovers und fahren in Richtung Norden, zum ersten Halt der geführten Tour, deren Buchung für zehn Euro pro Person keine schwere Entscheidung darstellte. Nach rund 30 Minuten erreichen wir die BOH-Teeplantagen, folgen der Straße hinauf zum Gunung Batu Brinchang, mit 2.032 Metern einem der höchsten Berge der Umgebung und wandern an dessen Hang in den matschigen Mooswäldern des Mozzy Forest. Auch wenn man die anschließenden Besuche in der Butterfly Farm sowie dem familiengeführten Erdbeerhof ebenso gut hätte auslassen können, ein guter Start in einen Tag, der typisch für die Region wieder mit jeder Menge Regen enden soll. Was soll’s, so schmeckt das zuckersüße Nationalgetränk Teh Tarek (eine Art Cappuccino unter den Tees) umso besser.

Das Frühstück des nächsten Tages fällt mit Bananen-Roti und Nasi Lemak mit Ei deftig aus, die vorgenommene Wanderung zu den Teeplantagen im Süden der Stadt hingegen deutlich leichter als erwartet. Statt stundenlang entlang der kurvigen Hauptstraße zu laufen, entscheiden wir uns spontan zu trampen und unsere Energie lieber in einen Spaziergang durch die Teepflanzen zu stecken. Der anschließende Tee im Café der Farm schmeckt übrigens nicht anders als jeder andere Tee auch, das Gefühl ist dennoch ein anderes.

Teepflanze in der BOH Plantation, Cameron Highlands

Mozzy Forest, Cameron Highlands