Sonne. Lange ist es her und das Wiedersehen fast so herzlich wie bei einem alten Bekannten. Wir freuen uns zumindest so sehr, dass wir den gelben Ball am Himmel am liebsten umarmt hätten. Dass sie hier so sehr scheint, als wäre es nie anders gewesen, ist allerdings keine wirkliche Überraschung. Schließlich gilt die Gegend zwischen Nelson und der Golden Bay – rund um den berühmten Abel Tasman National Park – als eine der sonnenreichsten Gegenden des Landes.

Unsere Reise geht heute in den äußersten Norden der „Goldbucht“ und damit auch an den nördlichsten Punkt der neuseeländischen Südinsel. Hier liegt neben dem Cape Farewell auch die gleichnamige Landzunge, die Farewell Spit, auf deren Strand- und Dünenlandschaft wir uns gegen die immer stärker werdenden Meeresstürme kämpfen. Die unwirklich aussehenden Sandverwehungen entschädigen aber für jedes einzelne Sandkorn zwischen den Schneidezähnen.

Durchgepustet und verstrandet wie zwei alte Seebären nach zweiwöchiger Überfahrt auf rauer See ist die Stimmung im Auto dafür umso wohliger und die Freude auf das wartende Bett umso größer. Zwischen uns und unserem Nachtlager in Motueka liegt jedoch noch ein Zwischenstopp: Im The Mussel Inn, auf halber Strecke zwischen Collingwood und Takaka gelegen, herrscht bereits ein quirliges, einladendes Treiben. Bei urig-gemütlicher Hüttenatmosphäre trifft sich hier anscheinend gerade die gesamte Dorfgemeinschaft. Jeder kennt jeden, es wird gescherzt, gelacht und sicher auch das ein oder andere Mal zünftig angestoßen. Die Stimmung ist einladend und die Einladung nehmen wir gerne an. Das hausgemachte Ingwerbier zu rustikaler Muschelsuppe und anschließender Rumkugel lassen keinen Zweifel, warum sich dieser Platz so großer Beliebtheit erfreut.

Farewell Spit, Golden Bay

Farewell Spit, Golden Bay

Beinahe vom Winde verweht: Leandra in den scheinbar unendlichen Weiten der Farewell-Sanddünen.

 

Farewell Spit, Golden Bay