Erstens, es kommt immer anders und zweitens, als man denkt. So geht es auch unserem Reiseplan, den wir nach einigen Gesprächen mit anderen Weltenbummlern kurzer Hand perfektionieren. Statt der Kaiserstadt Hue steht nun der Nationalpark Phong Nha Ke Bang als nächste Station auf unserer Reise durch Vietnam. Bereuen sollen wir es definitiv nicht.

Gerade zurückgekommen von unserer Kreuzfahrt durch die wunderschöne Halong Bay, springen wir in den nächsten Nachtbus, lassen uns 12 Stunden durchrütteln und erreichen völlig geschafft Son Trach, dem Tor zum Phong-Nha-Nationalpark. Es bleibt gerade genug Zeit für ein einfaches Frühstück, da sitzen wir auch schon auf einem klapprigen Roller. Der hat seine besten Tage zwar schon hinter sich, aber wer braucht schon Spiegel oder Tacho? Die Landschaft des Nationalparks ist – im Gegensatz zu unserem Gefährt – voll intakt und herrlich idyllisch. Vielleicht liegt es auch an ihr, dass nur die aller wenigsten Reisenden es zustande bringen, sich nicht zu verfahren.

Um den Besucherströmen auszuweichen, erreichen wir die gigantische Paradise Cave bereits am frühen Morgen, um 8 Uhr. Auch wenn man nur einen Bruchteil des 31 km langen Höhlenkomplexes bestaunen kann, ist die kathedralengleiche Größe mit ihren mehrfamilienhaushohen Stalagmiten schlichtweg beeindruckend. Dennoch befindet sich unser persönliches Highlight einige Fahrminuten weiter nördlich. Hier bietet die Dark Cave ein wildes Outdoorprogramm, das der deutsche TÜV selbst bei zwei zugedrückten Augen nicht absegnen könnte. Per Seilbahn geht es auf die anderen Seite des Flusses, per Kanu zum Eingang in die Höhle. Ausgerüstet mit Stirnlampe und Rettungsweste klettern wir in das matschige, verwinkelte Innere und fühlen uns beinahe so, als hätten wir die Höhle selbst entdeckt.

Vor der Dark Cave
Dark Cave, Phong-Nha-Nationalpark

Kayaking, Phong Nha