Drei Hängematten baumeln im grünblauem Wasser zwischen alten Holzpfählen, in den Bäumen davor hängen Laternen und selbstgebaute Schaukeln. Der Strand selbst erstreckt sich über die gesamte Länge der Bucht, er könnte kaum weißer sein.

Die Überfahrt von Sinoukval nach Koh Rong Samloem dauert keine 50 Minuten. Die See ist rau, Regentropfen und Gischt prallen ununterbrochen gegen die Fenster. Gott sei Dank gibt es Reisetabletten, denken wir und blicken in die blass-grünen Gesichter der Passagiere hinter uns. Als wir den Anleger erreichen, ist es Liebe auf den ersten Blick. Trotz wolkenbedecktem Himmel – wir befinden uns mitten in der Nebensaison – verbreitet der Saracen Beach eine perfekte Mischung aus endloser Stille, Wohlfühlatmosphäre und Inselcharme.

Wir begeben uns auf die Suche nach einer Unterkunft. Die schweren Backpacks lassen wir vorerst in einem urigen Restaurant am Pier stehen und laufen von hier an barfuß los. Straßen gibt es ohnehin keine, alle Hotels, Hostels und Gästehäuser liegen direkt am Strand. Die Auswahl reicht von einfach bis luxuriös, von preiswert bis teuer, von lebendig bis ruhig. Wir entscheiden uns wenig später für zwei mit Palmenblättern gedeckte Bungalows im Greenblue mit Blick aufs Meer. Auf der Veranda stehen gemütliche Bambusstühle, im Inneren viel Holz und ein großen Bett mit Moskitonetz. Die Dusche steht unter freiem Himmel, bis zum Wasser sind es keinen zehn Meter.

Über der Insel spielen Sonne, Wolken und Regen April. Es ist mal heiß, mal frisch, mal sonnig, heiter, bewölkt und stürmisch. Nachts kennt der Regen keine Pause. Tagsüber ist es wechselhaft und drückend schwül. Kurz gesagt, man muss sich anpassen: Baden im Regen, Lesen in der Sonne, Kartenspiele am Abend, Schach am Morgen, Nichtstun in der Hitze, Wenigtun darum herum, Genießen rund um die Uhr. Das beste Essen servieren seltsamerweise die kürzlich ausgewanderten Ukrainer im Sweet Dreams. Langsam, sehr langsam, aber wir haben ja Zeit.

Auf Koh Rong – ohne Zusatz – treffen wir auf deutlich mehr Leben, ein wahres Backpackerparadies mit weißen Stränden, günstigen Unterkünften und für uns auch bestem Wetter. Also auf zum Strand, Sandburgen bauen, ausspannen und Sonne tanken – am Abend haben wir schließlich noch einiges vor.

Koh Rong Samloem

Schachpartien auf Koh Rong

Koh Rong Island

Unterwegs mit Basti und Denise