Schlemmen auf dem Nachtmarkt von Shilin

Dass die Chinesen (und Taiwaner) eine Vorliebe für Kitschiges und Schrilles haben, ist allgemein bekannt. Shrimps zum Selbstangeln und Küken aus Zuckerwatte überraschen dann aber doch, sie machen den Shilin Night Market zu dem, für das er steht: kulinarische Kuriositäten und taiwanesische Rummel-Atmosphäre.

Zwischen mit Kitsch gefüllten Krims-Krams-Läden und unzähligen Modegeschäften folgt eine Garküche der anderen. Alle bieten jede Menge Undefinierbares, aber gut Riechendes vom Grill, aus dem Wok oder dem Kochtopf mit jeder Menge chinesischer Zeichen. Einen Überblick zu bekommen stellt sich als unbezwingbare Aufgabe heraus, ist aber auch gar nicht von Nöten, vieles erkennt man dann doch. Mit „Ni Hao“, gefolgt von einigen für uns völlig kryptischen Lauten, versuchen einige Standbesitzer und Kellner uns gegrillte Hühnchenspieße, -füße und -herzen, frittierten Tintenfisch, Nudelsuppe, gekochte Muscheln, frische Froscheier und Krebse schmackhaft zu machen.

Obststand auf dem Shilin-Nachtmarkt, Taipeh

Obststand mit Drachenfrüchten, Zucker- und Wachsäpfeln (von links nach rechts) auf dem Nachtmarkt von Shilin

Aber auch für „Obstler“ ist Taipeh ein Paradies, von A wie Ananas bis Z wie Zitronenapfel. Hier findet man alles, was man liebt und vieles, was man zu lieben lernen wird – wie zum Beispiel wir unseren Salat aus Mango, Wachsapfel, Persimone (Kakifrucht) und Cherimoya (Zuckerapfel), vielleicht die wohlschmeckendste Frucht, die wir je probieren durften. In all den bunten Lichtern, lächelnden Einheimischen und exotischen Gerüchen lassen wir uns jetzt einfach mal treiben, bummeln mit gebackenen Tintenfisch-Bällchen im Teigmantel durch die Gassen und das bunte Wirrwarr von Stände mit Luftballon-Schießen und Greifautomaten.