Treffen sich drei Afrikaner, zwei Deutsche und ein Pole…

In Richtung Norden, entlang des Küsten-Highways, vorbei am Haller Park im Bamburi, den berühmt berüchtigten Nightclubs von Mtwapa und den Sisalplantagen der Uhuru-Familie, vorbei an dutzenden Baobab-Bäumen, von denen die hier ansässigen Dorfbewohner behaupten, in ihnen lebe der Teufel, hier und da eine vereinzelte Lehmhütte und eine an der Straße spielende Affenfamilie. Schon während der rund zweistündigen Fahrt durch eine ebenso abwechslungsreiche wie beeindruckende Kulisse ist die Stimmung ausgelassen. Es ist Wochenende und die zahlreichen Getränkedosen, die auch an unserem Fahrer nicht vorübergehen, versetzen unsere sechsköpfige Truppe in Feierlaune.

Man stelle sich eine bis auf den Notsitz im Kofferaum gefüllte Familienkutsche vor. Vorne sitzt unsere Gastmutter Salome mit ihrem Freund Dickson. Sie trinkt Smirnoff Black Ice, er Tusker Pilsener aus der Dose. Wer fährt, spielt eigentlich keine Rolle. Denn kurz vor den gelegentlichen Polizeikontrollen tauschen Sie die Plätze. Dickson hat seinen Führerschein daheim vergessen.
Dahinter sitzen der pensionierte polnische Ex-Seefahrer Marek, der ununterbrochen Sprüche reißt, und seine über 30 Jahre jüngere Freundin Irene. Dazu wir, zwei deutsche Studenten, die der festen Überzeugung sind, sich mitten im Anfang eines 90iger-Jahre-Witzes zu befinden. Ein Patchwork-Haufen, der nicht bunter hätte sein können.

Angekommen in Malindi merken wir schnell, dass der Ort schon seit vielen Jahren fest in italienischer Hand ist. In den vielen kleinen Gassen folgt eine Gelateria der anderen, dann eine Osteria und wenige Meter weiter eine Pizzeria. Im Gegensatz zur Großstadt Mombasa fühlt man sich hier eher wie in einem toskanischen Küstenkurort. Auf afrikanisches Flair müssen wir aber nicht verzichten. Das kleine Boutique Hotel African House wirkt auf uns wie eine Oase aus 1001 Nacht und sei an dieser Stele wärmstens empfohlen.

Nach einer feucht-fröhlichen Nacht in einem lokalen Open-Air-Club, einigen leider erfolglosen Partien Billard gegen die geübten Lokalmatadore und stundenlangen Tanz-Runden zu melodischem Dancehall-Reggae fallen wir erschöpft ins Bett.

Am nächsten Tag und nach einem ausgiebigen Kater-Frühstück besuchen wir den direkt an einem Korallenriff gelegenden Strand von Watamu bevor wir uns wieder auf den Heimweg machen.

Watamu Beach