„In Dublin, you’re never more than 20 paces from a pint.“
James Patrick Dunleavy

Dublin, Stadt der Musik, der Pubs und frisch gezapften Schwarzbiere lebt vom rustikal-schönen Industrie-Charme einer typischen britischen Arbeiterstadt: unromantisch, urig und ehrlich.

In einer Metropole wie Dublin sind es vor allem die Menschen, die die einzelnen Backsteinviertel und vielen Kopfsteinpflastergassen lebendig und besonders machen. So blüht die Stadt erst nach Einbruch der Dunkelheit richtig auf. Dann, wenn die Lichter in den Bürogebäuden nach und nach erlöschen und die Pubszene rund um die berühmte Temple Bar und den gleichnamigen Stadtteil zum Leben erweckt. Dann wenn aus den dutzenden lokalen Kneipen irische Folklore klingt und Gruppen junger Nachtschwärmer durch das gelbe Licht der Straßenlaternen schwanken.

Wir kehren heute in den etwas außerhalb des Zentrums gelegenen Cobblestone ein. Von außen vollkommen unscheinbar, tobt im Inneren des Musikertreffpunktes das pure irische Leben. Ein echtes Original ohne touristischen Schnickschnack. Einfach und authentisch. An den Wänden hängen Fotos der zahlreichen Musiker, die bereits in der gemütlichen Sitzecke unter den „Reserved for musicians“-Schildern ihr Bestes gegeben haben, hinter der Bar zeigen Landesflaggen und Schwarzweiß-Fotografien den weiterverbreiteten Nationalstolz. Auf alten Holzbänken sitzt eine Handvoll bunt gemischter Musiker. Es wird gescherzt, gelacht, getrunken, vor allem aber eines: auf traditionellen Instrumenten wie Geigen, Querflöten und Gitarren keltische Musik gespielt. Auf den grünen T-Shirts der fleißig Guinness und andere lokale Lagerbiere ausschenkenden Angestellten steht in weißen Buchstaben der Slogan des Cobblestone geschrieben: „A drinking pup with a music problem.“ Das trifft den Nagel auf den Kopf.

Musiker im Cobblestone-Pub in Dublin

The Temple Bar in Dublin bei Nacht