Auf winzigen Plastikhockern am Straßenrand lachen und diskutieren die Einwohner Hanois bei duftender Pho (Reisnudelsuppe) und literweise Bia Hoi (frisch gezapftes Bier), in an Tragestangen befestigten Körben transportieren Vietnamesinnen exotische Früchte, kegelförmige Reishüte spenden ihnen den notwendigen Schatten. Klischeehafte Bilder wie aus dem Reiseprospekt.
Bunte Märkte, lärmender Verkehr, urige Straßencafés: Es ist absolut bemerkenswert, wie es die Metropole schafft, so viel Charme und so viel Energie zu versprühen. Hanoi ist Leben pur. Durch die engen Gassen der Altstadt drängen sich minütlich Hunderte knatternder Motorroller, dutzende laut hupender Taxis und mehrere fröhlich klingelnde Rikschas. Was für eine Geräuschkulisse, was für ein Spießrutenlauf. Kein Wunder, dass sich der ein oder andere mit dem geschäftigem Stadtleben schnell überfordert fühlt.
Immer noch chaotisch, aber deutlich idyllischer präsentiert sich das Old Quarter am Abend. Zumindest, wenn man es geschafft hat, einen Platz in einem der beliebten Restaurants oder Bars zu erobern, um das Treiben aus einigen Metern Entfernung zu beobachten, kann man es sich richtig gemütlich machen. Wenn dann auch noch junge Straßenkünstler heitere Schaukelmusik spielen, fällt es nicht schwer, sich direkt willkommen zu fühlen – willkommen in einer scheinbar ganz anderen Welt.
Wir hingegen fahren das Kontrastprogramm und lassen es in der vietnamesischen Hauptstadt ruhig angehen. Bei gemessenen Temperaturen von bis zu 41° Grad Celsius keine schwere Entscheidung. Alle 50 Meter bleiben wir stehen und probieren uns durch die vielseitige Landesküche. Am Abend bummeln wir durch das Gassengewirr, besuchen das traditionelle (und sehr empfehlenswerte) Wasserpuppentheater und freuen uns auf die nächsten Wochen im Land der Drachen, Reisfelder und konischen Hüten.