Das Lächeln von Phnom Penh

Endlich sieht man es wieder, das unverkennbare Lächeln Südostasiens. Die Menschen strahlen förmlich. Manche mit mehr, manche mit weniger Zähnen, aber das spielt ja keine Rolle. Keine sieben Stunden sind wir nun mit dem Bus unterwegs und befinden uns schon in einer ganz anderen Welt: Kambodscha.

Auf unbewohnten Grundstücken sammeln sich Berge von Müll und Unrat, an vielen Ecken zeigen sich auch die Straßenränder von keiner besseren Seite. Die offensichtliche Armut des Landes lässt sich nicht ausblenden. Auch mit dem Verkehr verhält es sich nicht anders: schwer beladene, alte Lastwagen rollen röhrend über staubige Betonstraßen, lautstark hupende, maßlos überladene Tuk Tuks schlängeln sich an ihnen vorbei. Schwachmotorisierte Motorroller kämpfen mit meterlangen Anhängern aus verrostetem Metall und rustikalem Holz, Marke Eigenbau. Vieles erinnert uns direkt an unsere Zeit in Kenia. Es ist laut, chaotisch und dreckig. Stören tut es uns allerdings nicht, schließlich heißen uns die Menschen warmherzig willkommen.

Zusammen mit Basti und Denise, unseren neuen, längst tief in Herz geschlossenen Freunden und Reisebegleitern, machen wir das, was man in der kambodschanischen Hauptstadt nun einmal so macht. Wir besuchen legendäre Pizzerias, laufen lachend durch die Stadt und essen zuckersüße Sahnetorten im Hotelzimmer. Wir erkunden die Stadt mit Trai, unserem sympathischen Tuk-Tuk-Fahrer mit Silberblick, und besuchen das S21-Museum sowie die am Stadtrand liegenden Killing Fields, die ebenso interessanten wie bedrückenden Schauorte der grausamen Landesgeschichte. Das gehört nun einmal dazu. Die gute Stimmung möchten wir uns trotzdem nicht nehmen. So sitzen wir am späten Nachmittag auf eine paar Bratnudeln am Central Market, als ein kleiner Junge sich unmittelbar an unseren Tisch stellt, um in die Straßenrinne zu pinkeln. Das erklärt zumindest einen der vielen Gerüche, die uns ununterbrochen in den Nasen liegen. Aber auch da ist es wieder, das Lächeln, dem man nicht böse sein kann – egal, wie frech es auch ist.

Im Tuk Tuk durch Phnom Penh, Kambodscha

Eislieferant am Central Market, Phnom Penh

Die Killing Fields von Phnom Penh

Das Programm in Phnom Penh könnte kaum kontrastreicher sein. Auf den Killing Fields von Choeung Ek werden bis heute Knochen und Textilien aus der grausamen Landesgeschichte vom Regen freigespühlt.